Medienbasiertes Suchtverhalten weiter auf dem Vormarsch...

...und auch wir bei Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. nehmen uns diesem Thema an!

Denn Menschen, die bereits an einer Suchterkrankung leiden oder von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, haben ein besonders hohes Risiko, ein dysfunktionales Mediennutzungsverhalten zu entwickeln.

Medienbasiertes Suchtverhalten weiter auf dem Vormarsch...

Anfang November dieses Jahres wurden die Ergebnisse der neuesten Längsschnittstudie der DAK in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Eppendorf der Öffentlichkeit vorgestellt. Thema der Studie war das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der letzten zwei Jahre. Hierbei hat sich herausgestellt, dass in der Zeit der Pandemie der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die von einer Mediensucht betroffen sind, um mehr als 50% angestiegen ist. Lag der Anteil im Jahr 2019 noch bei 2,6 %, so müssen heute 4,1 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland als mediensüchtig angesehen werden. Der Anteil der Betroffenen mit einem missbräuchlichen Nutzungsverhalten liegt ungleich höher.

Aber nicht nur Kinder und Jugendliche sind von diesem Thema betroffen. Auch Erwachsene nutzen Medien in missbräuchlicher Art und Weise, häufig über ein Smartphone. Handyspiele, Apps und Social Media-Anwendungen wie Instagram oder Facebook können hierbei ein hohes Suchtpotenzial aufweisen und lassen sich durch die ständige Verfügbarkeit dabei leicht in den Alltag integrieren. Eine Suchtentwicklung findet oft schleichend statt; das Gefühl, ständig online sein zu müssen beeinträchtigt das Wohlbefinden und den Alltag der Betroffenen.

Menschen, die bereits an einer Suchterkrankung leiden oder von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, haben hierbei ein besonders hohes Risiko, ein dysfunktionales Mediennutzungsverhalten zu entwickeln.

Wie hoch das Risiko für unsere Klientinnen und Klienten wirklich ist, soll nun in einem JJ-internen Forschungsprojekt untersucht werden. Unter Leitung der Fachberatung für Verhaltenssüchte im SHZ Wiesbaden werden in diesem Projekt Klient*innen aus verschiedenen Betreuungsformen in den Einrichtungen von JJ zu ihrem Onlineverhalten befragt.

Das Projekt läuft bis Sommer 2022 und die Ergebnisse werden dann im zweiten Halbjahr zur Verfügung stehen.

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